Schnarchen ist keine harmlose Sache - unterschätzen Sie es nicht!


Es ist nicht nur eine reine Lärmstörung des/der Bettpartners*in, sondern es kann auch für den/die Schnarcher*in selbst zu einem gesundheitlichen Problem werden.

Ursache des Schnarchens:

Schnarchen sind all jene Atemgeräusche im Schlaf, die im Rachenraum (im inneren Hals) entstehen und durch Verengung des Atemkanals hervorgerufen werden. Das Gewebe im Rachen erschlafft und vibriert im Atemstrom (meist beim Einatmen). So entsteht jenes charakteristische "Sägegeräusch", das man allgemein als so (schlaf)störend und nervtötend empfindet.

Wir unterscheiden das rein akustische Schnarchen ohne Apnoen (Atemaussetzer) von den obstruktiven Schlafapnoen (Atemblockaden).


Grundsätzlich können wir 3 anatomische Orte im Rachenraum festmachen, an denen es zu nächtlichen Atemwegseinschränkungen kommen kann:


  • am Gaumensegel: das Gaumensegel ist der Ausläufer des hinteren weichen Gaumens. An seinem Ende hängt das Zäpfchen. Beim Schnarchen klappt das Gaumensegel (mit dem Zäpfchen) nach hinten und pendelt gegen die Rachenhinterwand.
  • am Zungengrund: das ist der hinterste Teil der Zunge (Zungenwurzel genannt), der in den Schlund hinunterzieht. Die Zunge kann im Schlaf nach hinten in die Kehle rutschen und so den Luftstrom blockieren.
  • am Kehlkopf-Eingang: der Kehldeckel ist eine Verschlussklappe zur Luftröhre, er schützt den Eingang zur Lunge. Der Kehldeckel kann sich im Schlaf über den Luftröhreneingang legen und so den Luftweg zur Lunge versperren.


Sie können dies sehr schön an folgenden Grafiken hier sehen:


3 Grundursachen des Schnarchens

Warnsymptome:

Schnarchgeräusche können als Frühindikator und Warnzeichen oder Begleitsymptom eines krankhaften Schlafapnoe-Syndroms auftreten. Dieses kann wiederum zu vielen Folgeerscheinungen am Tag führen wie:


  • Tagesmüdigkeit
  • ständige Einschlafneigung
  • Sekundenschlaf (Gefahr vor allem am Steuer/KFZ)
  • Konzentrationsschwäche, Aufmerksamkeitsdefizit
  • Gedächtnisausfälle
  • allgemeiner körperlicher Leistungsverlust, Schlappheit, Mattigkeit


und langfristig:

  • Hoher Blutdruck
  • Herzinfarkt
  • Schlaganfall
  • Herzrhythmusstörungen
  • Nierenschäden
  • Übergewicht
  • Diabetes
  • Depression
  • Demenz, Alzheimer
  • beim Mann: Impotenz (erektile Dysfunktion)

Was man selber tun kann:


  • bei Adipositas (Übergewicht): Abnehmen
  • allgemeine körperliche Betätigung, Bewegung, Sport, Fitness
  • Einhalten gewisser Schlafrhythmen, regelmäßige stabile Schlafenszeiten
  • kein Alkohol, Koffein (Kaffee, schwarzer/russischer Tee) vor dem Schlafen


Und:

orales Trainieren (logopädische Mund-Rachen-Übungen): ein neuer Behandlungsansatz aus der Logopädie - zur Stärkung und Straffung des schlaffen Rachengewebes.


Das neue

Anti-Schnarchtraining

Was ist und kann die Logopädie?

Logopädie ist die klinische Therapie der Kommunikation sowie des Schluckens. Sie, die Logopädie, ist zuständig für folgende Problemfelder:

  • Sprache, Sprechen, Artikulation
  • Stimme
  • Schluckstörungen
  • Gehör: Hörtestungen


Als neuester Zweig kommt in letzter Zeit die Behandlung von Schnarchen (als Ausdruck myofunktioneller Gewebeschwäche im Hals) hinzu. Es handelt sich hierbei um eine neuartige muskuläre Übungstherapie, welche das gesamte Areal im hinteren Mund-Rachen-Hals, in dem die nächtlichen Gewebeerschlaffungen stattfinden, derart straffen und kräftigen soll, sodass der Atemkanal im Schlaf stabilisiert wird, nicht mehr erschlafft und der Atemfluss nicht mehr behindert wird.


Dies ist eine alternative, additive (zusätzliche) Therapieform zu den bisher - meist unbefriedigenden, aber sehr invasiven - Behandlungsmethoden der Operationen und Beatmungsmasken im Schlaf (CPAP).


Durch das neue Anti-Schnarchtraining geht es darum, dem Patienten etwas an die Hand zu geben, was er selbst aktiv zu seiner Gesundung beitragen kann.

Auch für Nicht-Schnarcher von Bedeutung, wenigstens als Vorbeugung - damit man später nicht mal schnarcht.

Hier meine medialen Auftritte in der Vergangenheit - österr. TV (ORF):


Sendung "Konkret", September 2008: hier


Sendung "Frühlingszeit", April 2011: hier


Schlaflabore und spezialisierte Fachärzte: hier

Literatur Empfehlung: hier

Internationale Studienlage: hier